Am ersten Mai 2025 bin ich seit neun Jahren selbständig – die Zeit ist wie im Flug vergangen.

Dabei hatte ich mein Leben ganz anders geplant. Aber wie heißt es so schön „Das Leben findet statt, während Du es planst“. Am 30. Juni 2015 endete meine Zeit als festangestellte Mitarbeiterin im Marketing nach 32 Jahren, in nur zwei Unternehmen.

Ich bin immer noch froh, den Schritt in die Selbständigkeit gewagt zu haben, auch wenn der Weg nicht immer einfach war und immer noch ist.

Wegbegleiter

Dass ich heute noch im Geschäft bin, verdanke ich meinen Kunden – und vielen großartigen Menschen, die ich im Laufe der Jahre kennenlernen durfte – es sind sicherlich mehr als 250 bis heute.

Allen voran die LVQ Mülheim mit ihren tollen Mitarbeitern und Dozenten – Lars Hahn, Martin Salwiczek, Tim Krischak, Romy Mlinzk, Silke Loers, Astrid Christofori – die mich so gut geschult haben. Meinen Geschäftspartner Oliver Kobus habe ich dort kennengelernt. Dazu kamen dann im Laufe der Jahre die BarCamp Ruhr/Köln/Bonn/Düsseldorf/Dangast Familys, Michael Stein und Betty Scherff von Bambule, die visibleRuhr eG, Antje Tomfohrde und Andreas Kühl. Und natürlich all die anderen netten und inspirierenden Menschen, die ich kennenlernte – es würde Stunden dauern, sie alle aufzuzählen.

Allen gemein war und ist, dass sie mich und mein Leben bereichert, mich unterstützt, gefördert und mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Allen schulde ich tiefen Dank.

Im Juni 2015 dachte ich noch, es sei bei meiner Qualifikation kein Problem, eine neue Stelle zu finden. Ich habe lernen müssen, dass ich mit Anfang 50 „überqualifiziert“, „nicht fokussiert“ war oder „altersmäßig nicht ins Team“ passte. Solche oder ähnliche Aussagen habe ich zuhauf gelesen und gehört – oder aber einfach nur gar keine Rückmeldung auf meine Bewerbungen bekommen.

Ein neuer Anfang

Der Berater vom Arbeitsamt war bemüht, meine „Wissenslücken zu füllen“ (O-Ton) statt mich einfach irgendwohin zu vermitteln. Mein Glück, kann ich rückblickend nur sagen. Ich habe mir die LVQ in Mülheim als Weiterbilder ausgesucht, die mir innerhalb weniger Stunden einen Platz im Kurs „Social Media Manager“ ermöglicht haben.

Es waren nur neun Leutchen, die sich Montag morgens Ende August 2015 um einen großen Tisch versammelten. Alle saßen da und waren mit sich selbst beschäftigt, nur Oliver Kobus sah mich freundlich und erwartungsfroh an, also setzte ich mich zu ihm. Bereits nach einer Woche saßen wir beide nach dem Unterricht zusammen und haben erste Pläne geschmiedet. Unsere erste Social Media Veranstaltung beim Social Media Club Düsseldorf war für uns die Bestätigung, dass das mit der Selbständigkeit funktionieren könnte.

Endlich selbständig

Im Oktober 2015 haben wir begonnen, die gemeinsame Selbständigkeit vorzubereiten. Dank des Gründercoachings wurden wir auf alle Aspekte vorbereitet. So stieß unser sehr ausführlicher Businessplan bei der IHK zu Essen und dem Berater vom AA auf große Zustimmung, Unterstützung wurde gewährt und dann war es so weit. Die Arbeit als DIE | MEDIAMATIKER wurden langsam greifbar. Die LVQ hat uns zum Start interviewt – eine tolle Promotion.

Der Name war allerdings unsere größte Hürde, denn in einem kreativen Bereich einen kreativen Namen zu finden, war nicht einfach. Letztendlich hat Olivers Gespräch mit dem Sohn meiner Schweizer Freundin uns auf den Namen gebracht. Mediamatiker ist in der Schweiz ein Ausbildungsberuf, der genau das umfasst, was wir anbieten wollten. Am 1. Mai 2016 gingen wir dann „in medias res“.

Dass sich unsere Wege schon nach eineinhalb Jahren wieder trennten, war sicherlich schade. Oliver hat heute seine Position im Leben. Das freut mich sehr für ihn.

Ich bin seitdem allein unterwegs – zugegeben nicht ganz allein. Die Mitarbeit an dem Projekt frauengesundheit.life der visibleRuhr eG macht sehr viel Spaß und die Zusammenarbeit im Team mit Jan Untiedt, Helga Ranft und Oliver Schuster ist immer sehr inspirierend. Zudem haben sich in den letzten Jahren immer wieder Menschen gefunden, für die und mit denen ich gemeinsame Projekte realisieren durfte.

Wieder im Zweier-Team

Last but not least bin ich Anfang 2020 auch wieder im Team unterwegs, das sich aus einer Zusammenarbeit entwickelt hat. Andreas Kühl von energynet.de und ich haben ein umfangreiches Angebot für Online und Content Marketing zusammengestellt. Gemeinsam arbeiten wir für seine und meine Kunden. Andreas ist einer der bekanntesten deutschen Energie-Blogger. Zu seinen wichtigsten Themen gehören die Erneuerbaren Energien und die Kommunale Wärmeplanung – Themen, die uns und vielen Menschen helfen werden, die Klimakrise zu bewältigen. Unsere erste gemeinsame DokumentationKommunale Wärmeplanung der Bundesländer“ haben wir im März 2025 veröffentlicht. Sie ist ein Kompendium mit hilfreichen Links für alle, die sich in ihren Kommunen um die Wärmeplanung kümmern müssen. An unserem ersten gemeinsamen Buch zum Thema „Klimaneutrale Wärmeversorgung“ arbeiten wir. Dabei geht es um ihre Bedeutung für den Klimaschutz, die dezentrale und zentrale Versorgung und die Rolle der kommunalen Wärmeplanung. Die Veröffentlichung ist für Mitte dieses Jahres 2025 geplant.

Wie geht es weiter?

Ich wäre froh, wenn ich eine Glaskugel hätte, die mir meine Zukunft verrät. Habe ich nicht, schade. Es gibt einige Projekte, die ich in den nächsten Monaten und Jahre noch angehen will – aber wie das mit der Planung ist, wisst ihr sicher besser als ich. Also bleibe ich offen und nehme an, was mir das Leben und meine Zukunft mir bieten.